Neumann Berlin News 29.07.2011
Digitale Premiere beim Berliner Classic Open Air 2011
Seit nun 20 Jahren lockt das Classic Open Air-Festival Musikliebhaber aus dem In- und Ausland auf den Berliner Gendarmenmarkt, um sich von international renommierten Künstlern und Meisterwerken der Klassik in einer prachtvollen Atmosphäre verzaubern zu lassen. Rund 600.000 Besucher erlebten in den vergangenen Jahren 105 Konzerte, deren musikalische Bandbreite von Oper über Operette und Musical bis hin zu den so genannten Crossover-Produktionen mit Klassikern aus Pop, Soul, Swing und Jazz ging.
Mit der diesjährigen Konzertreihe vom 7. bis 12. Juli beging der Veranstalter das 20-jährige Jubiläum seiner Erfolgsgeschichte. Gleichzeitig feierte im Hintergrund ein neues technisches Konzept seine Premiere. Durch die Verwendung zweier volldigitaler Eclipse-Mischpulte der Firma Innovason und digitaler Mikrofone des Berliner Herstellers Neumann wurde die audiotechnische Infrastruktur in diesem Jahr erstmalig digital ausgelegt.
Über ein Ethersound-Netzwerk wurden Mikrofon-Interfaces, Stageboxen, Monitormixer, FOH-Mixer und die integrierte Recordingeinheit miteinander verbunden. Bereits in der Planungsphase bietet ein solches System den Vorteil einer stark erhöhten Flexibilität gegenüber einem analogen Setup. Kurzfristige Änderungen – im Zweifelsfall auch noch während des Live-Betriebes – lassen sich wesentlich einfacher realisieren, da es keine feste Point-to-Point-Verkabelung mehr gibt. Das Routing bleibt, unabhängig von der Hardware, weitestgehend variabel.
Während des Aufbaus erleichtert der wesentlich verminderte Verkabelungsaufwand das Leben der Technik-Crew. Sämtliche Audiokanäle laufen über ein einziges, gerade einmal bleistiftdickes Kabel. Kein Vergleich zu entsprechenden analogen Multicores.
Dadurch, dass beispielsweise die Gain-Einstellung innerhalb eines digitalen Mikros – also vor dem Signalsplitting – abgespeichert werden kann, braucht an den verschiedenen nachfolgenden Geräten, insbesondere Monitor- und FOH-Mixer, nur noch ein Trimming vorgenommen zu werden. In der Linecheck- und Soundcheckphase können der in das Mikro integrierte Signalgenerator und LED-Anzeigen die richtige Zuordnung zu den Instrumenten stark erleichtern. Dies alles kann in der Praxis wertvolle Zeit und damit auch Kosten sparen, da die Bedienung direkt vom Mischpult aus erfolgt.
Manfred Bamberg, verantwortlicher Tonmeister am FOH-Pult: “Insbesondere die Abspeicherbarkeit aller Parameter und das Kopieren von Kanaleinstellungen ist für mich eine große Erleichterung. Im Tourneebetrieb ist es mit der integrierten 64-Kanal-Recordingeinheit M.A.R.S. der Eclipse-Pulte sogar möglich einen 'virtuellen Soundcheck' ohne Anwesenheit der Musiker zu machen, wenn man Aufnahmen vom Vortag einspielt und darauf basierend die grundlegenden Einstellungen vornimmt. Beim Eintreffen der Musiker sind dann nur noch minimale Anpassungen erforderlich.”
Wolfgang Fraissinet, Geschäftsführer Marketing/Vertrieb des Mikrofonherstellers Neumann: “Zunehmend werden von den technischen Ausstattern großer Events die Vorteile digitaler Audiotechnik unter Einbeziehung digitaler Mikrofone in der Praxis 'erlebt'. Die erfolgreiche Premiere auf so einem großen und renommierten Event hier vor unserer Haustür stellt natürlich auch für uns einen wichtigen Meilenstein dar.”